Aufatmen Blog

Raum für Angehörige und Menschen mit seelischen Belastungen

Was geht, wenn gar nichts mehr geht

gnk_smallAngehörige kennen das: Manchmal kommt alles auf einmal.

Nach einer Wartezeit von über acht Wochen trudelt der Bescheid der Krankenkasse ein mit einer förmlichen Info, Therapiekosten würden nicht übernommen. Der geliebte Mensch ist einmal mehr nicht mit Worten erreichbar und in seinem eigenen inneren Kosmos unterwegs. Andere Familienmitglieder kommentieren kurz und wenden sich wieder ab.

Frau B. denkt: Ich bin ein Mensch. Ich habe nur zwei Arme, zwei Beine, zwei Hände und – nur einen Kopf. Und da geht gerade nichts mehr.

Nichts? Doch, eines geht.
Sie kann atmen.

Sie atmet tief ein, und kräftig wieder aus. Langsam und tief atmet sie ein, und kräftig wieder aus. Durch das Atmen konzentriert Frau B. sich auf ihren Körper und der Kopf beruhigt sich. Nach einer Weile breitet sich eine ganz natürliche Ruhe in ihr aus.

Am Anfang ist es ihr schwer gefallen. Mittlerweile wiederholt sie diese Übung mehrmals täglich. Vor allem, wenn wieder einmal viele Dinge gleichzeitig auf sie einstürzen und keine Lösung in Sicht ist. Atmen geht immer.

Mittlerweile achtet sie bewusst auf ihre Atmung und hat gelernt, in sich hineinzuhören.

Frau B. weiss:
Ich kann niemandem helfen wenn ich mir selbst nicht zuerst helfe.
Und wenn die ganze Welt brennt. Soviel Zeit muss sein.

 

Autor: Aufatmen Praxis Blog

Raum für Angehörige und Menschen mit schweren seelischen Belastungen

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.