Aufatmen Blog

Raum für Angehörige und Menschen mit seelischen Belastungen

Angehörige: Erste Schritte in die neue Realität

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Besonders Angehörige, die erst kürzlich damit konfrontiert wurden, dass ein nahestehendes Familienmitglied an einer psychischen Störung leidet, befinden sich zunächst in einer Art Schockzustand.

Gerade Eltern, deren jugendliche oder bereits erwachsenen Kinder betroffen sind, trifft es besonders hart wenn sie die akute Symptomatik der Erkrankung erleben.

Auch erwachsene Kinder, die ihre Eltern im akuten Zustand einer psychischen Erkrankung erleben, fühlen sich hilflos und sehen sich oft überfordert und mit vielen Fragen und Gefühlen konfrontiert.

Wenn Sie als Angehöriger gerade mit dem Erleben einer psychischen Erkrankung  konfrontiert sind, möchte ich Ihnen zunächst einmal sagen, dass Ihre Empfindungen ganz normal und in Ordnung sind. Die Beziehung zu einem Familienmitglied oder einem geliebten Menschen ist eine wichtige Ressource in unserem Leben. Auch die Sorge um die berufliche und finanzielle Existenz und nicht zuletzt auch Befürchtungen, Stigmatisierungen im gesellschaftlichen Umfeld zu begegnen, sind keine leichten Begleiter und in dieser Situation völlig verständlich.

Erste Hilfe veranlassen.

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle Mut und Kraft zusprechen, die notwendigen Schritte zu veranlassen, die nun wichtig sind. Setzen Sie sich mit einem sozialpsychiatrischen Dienst oder mit einem niedergelassenen Psychiater in Verbindung. Ist die Erkrankung akut und besteht Grund zur Annahme, dass eine Eigen- oder Fremdgefährdung möglich ist, sollten Sie für eine Klinikeinweisung sorgen. Auch wenn Ihnen diese Maßnahme schwer fällt, zögern Sie bitte nicht, denn Sie sorgen für Sicherheit und eine fachärztliche Behandlung der Erkrankung.

Sie können sich durch Hinzuziehen eines sozialpsychiatrischen Dienstes oder mit Hilfe anderer Angehöriger in vielerlei Hinsicht entlasten.

Im Angesicht einer psychischen Erkrankung fühlt man sich oft allein. Auch wenn Sie viele Familienmitglieder um sich herum haben kann es sein, dass Sie sich mit ihren Gefühlen allein gelassen fühlen. Auch das ist ein normaler Umstand, weil jedes Familienmitglied seinen eigenen Weg finden muss, sich der Situation zu stellen.

Hier können sie möglicherweise Unterstützung bei den Selbsthilfegruppen des BApK (Bundesverband der Angehörigen psychisch kranker Menschen) finden und Menschen kennenlernen, die Ihre Situation verstehen und wertvolle Tipps geben können.

 

 

Autor: Aufatmen Praxis Blog

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